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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783453352728
Sprache: Deutsch
Umfang: 416 S.
Format (T/L/B): 3 x 18.8 x 12 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Das hinreißend komische Romandebüt einer der erfolgreichsten deutschen Journalistinnen Was kann einer Journalistin passieren, wenn sie von ihrer Pitbull-Chefin auf eine überkandidelte Modeparty gescheucht wird? Sie tüdelt sich aus Frust einen an. Sie verliebt sich Hals über Kopf in den größten Spießer aller Zeiten. Sie wacht morgens auf - ohne Mann, aber mit Abschiedsbrief. Lissie weiß: Weinen macht alt und hässlich. Aber sie muss auch lernen: Männer sind wie Hexenschüsse. Manchmal haben sie Langzeitwirkung . Wer Ildikó von Kürthys Romane verschlungen hat, wird "Herztöne" lieben.

Autorenportrait

Dr. Katja Kessler, 1969 in Kiel geboren, ist Zahnärztin, Journalistin und Autorin. Ihre Bücher über das komplizierte Thema "Mann und Frau" wurden alle Bestseller. Kessler lebt mit Mann und vier Kindern in Potsdam. Für ihre Arbeiten wurde sie u.a. mit der "Goldenen Feder", dem "Preis für Lebensfreude" und dem "Leading Ladies Award" ausgezeichnet.

Leseprobe

Lissie Lensens Leben war toll. Mal abgesehen davon, dass sie gerade die unglücklichste Frau der Welt war und demnächst zwei Menschen um die Ecke bringen würde, lief alles wirklich hervorragend. Opfer Nummer eins würde dieser Kellner sein. Der rannte schon wieder - das zehnte Mal vielleicht? - an ihr vorbei und tat so, als sei sie Luft. Dabei hätte sie so gern was getrunken. Und Opfer Nummer zwei stand auch schon fest: diese Blondine zu ihrer Rechten, von der sie seit zwanzig Minuten vollgetextet wurde und die an akutem "PUPS" litt - PR-Geilheit und Promi-Wichtigtuerinnen-Syndrom. (Eine schwere, degenerative Veränderung des Kleinhirns, für die es nur einen wirkungsvollen Therapieansatz gab: man verkorkte der Patientin einen Stiletto-Absatz im Hintern. Neueste Studien aus Hollywood belegten auch die heilende Wirkung eines Föhns, den man mit dem Luft ansaugenden Ende an die Frisur hielt. So ein Gerät hatte Lissie nur leider gerade nicht zur Hand.) In dieser Sekunde strömten alle Models der großen "Dessous against Bombs"-Modenschau zum Abschluss-Defilee auf den Laufsteg und ließen Ballons mit "Say no to Bombs!"-Aufdruck zur Bunkerdecke steigen. Das laute "Peng!", wenn die Ballons mit den glühend heißen Scheinwerfern in Berührung kamen und zerplatzten, riss Lissie aus ihren Gedanken. "Wollen Sie nicht mal ein Interview mit mir machen?", fragte Blondie. Und Lissie hörte sich "Oh, ja, auf jeden Fall!" antworten. Was tust du hier eigentlich, Elisabeth Lensen? "Sie haben doch sicher heute Abend noch nichts vor!" So war Carmen Clausen, Chefredakteurin bei Cleo, vor einer Stunde in Lissies Büro gestürmt und hatte ihr eine Einladung auf den Tisch geklatscht. "Hier! Die ist von dieser abgehalfterten Modedesignerin, dieser Tomke Momsen. Sie wissen schon! Die, die einen Blazer nicht von einer Hose unterscheiden kann. Hat natürlich wieder den Schah von Persien und Papst Benedikt auf ihrer Gästeliste stehen. Für wie doof hält die uns eigentlich?! Ich kann auch Michael Douglas und den Dalai Lama einladen! Aber diesmal soll tatsächlich Victoria Beckham da sein. Hat mir gerade Giovanni, der Pressesprecher, beim Leben seiner fünf unehelichen Kinder versichert. Gloss wird auch eine Redakteurin schicken." Dann hatte sie in den Katakomben ihrer dunklen Seele tatsächlich noch ein Lächeln gefunden und angeknipst: "Und es wäre doch wunderschön, wenn mal wieder eine größere Geschichte von Ihnen im Heft wär - nicht?! wahr?! Frau?! Lensen?!" Auf der Einladungsliste, die Lissie während der zehnminütigen Taxifahrt überflogen hatte, waren außer Frau Beckham noch hundertfünfzig weitere Namen aufgelistet, darunter zehn Möchtegern-, zwei nachgemachte, siebzehn angehende, sechs ehemalige und drei waschechte Promis. Hinzu kamen, wie sie mittlerweile hatte feststellen dürfen, die üblichen drei scharf gedressten Partyluder, deren Eintrittskarte im Höschen steckte. Und - last, but not least, wie Putzerfische am Hai - mindestens vierzig Journalisten und Fotografen. Eigentlich hatte Lissie heute Abend ein Date mit ihrer Couch gehabt. Jetzt stand sie hier, wie die arme Verwandte aus Sibirien, in einem viel zu dünnen "Ist ja nur fürs Büro"-19-Euro-90-Schlussverkaufskleidchen, offizielle Stilrichtung "Empire", inoffizielle Stilrichtung "Möpse hoch, Bauch weg-Kleid", dessen Gummibündchen ziemlich doll an den Oberarmen spannten, und durfte sich eine Runde wegschämen. Was kann ich bitte dafür, wenn die Clausen in der Mittagspause zur Kosmetik rennt und anschließend aussieht wie Tomate? Das nächste Mal kann sie sich eine andere Party-Lückenbüßerin suchen. Jawoll! Nicht mit mir. Sie schniefte. Und schluckte. Rollte ein bisschen mit den Augäpfeln, und ihre Lider begannen verdächtig zu flattern. Und jetzt weinst du auch noch, Elisabeth Lensen. Dich kann man echt nirgendwo mit hinnehmen. Wobei der Klamotten-Gau noch nicht das größte ihrer Probleme war. Sie wusste, ohne dass es ihr ein Spiegel hätte verraten müssen, dass sie den Kampf gegen Unglücklichsein-Pickel und d Leseprobe

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