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Buchtipps - Belletristik

Schauplatz der Geschichte sind die Shetland-Inseln mit ihren Schafen, weiter Natur und rauem Wetter. So ruhig und entschleunigt wie dieser Ort - und gerade darum so faszinierend! - liest sich der Debüt-Roman von Malachy Tallack. Im Mittelpunkt stehen die etwas kauzigen Dorfbewohner in einem einsamen Tal: Da ist David, der sein ganzes Leben hier verbracht hat, so wie vor ihm schon sein Vater und Großvater. Da ist Sandy, der hier seine Berufung gefunden hat und Emma, die von ihm und dieser Insel genug hat.

„Alltagsrassismus“ – was für ein schreckliches Wort! Aber genau darum geht es in Christoph Heins neuem Roman.

„In diesen schlaflosen Nächten, wenn ich über die Dinge nachdachte, die ich belauscht hatte, begriff ich allmählich, dass wir alle aus etwas gewachsen sind. Dass wir die Saat weitertragen und das ich Teil ihres Gartens war.“ Blythe möchte für ihre Tochter Violet die liebende Mutter sein, die sie sich früher selbst gewünscht hat. Doch etwas stimmt mit dem Kind nicht: Violet lehnt ihre Mutter gänzlich ab, ihr Blick wirkt meist kalt und berechnend.

Am Tag als Gabriele von Arnim ihrem Mann mitteilt, dass sie sich von ihm trennen wird, erleidet dieser einen Schlaganfall. Kurz darauf den zweiten.

Schauplatz dieses höchst spannenden Romans ist Neapel, genauer gesagt das Armeleuteviertel Forcella.

Murakamis neues Buch ist eine Rückkehr zu seinen Stärken: Kunstvoll reduzierte Erzählungen. „Erste Person Singular“ versammelt acht Betrachtungen, immer aus der Sicht eines typischen Murakami-Erzählers, bei dem man sich hier mehr denn je fragt, ist es der Autor selbst, so persönlich muten die Geschichten über flüchtige Begegnungen mit Frauen, japanischen Baseball, sprechenden Affen und immer wieder klassischer Musik und Jazz an.

Binets Eroberung ist eigentlich ein ganz traditionell erzählter historischer Roman, wäre da nicht die klitzekleine Kleinigkeit, dass er alles, was passiert, frei erfunden hat. Binet spinnt eine aberwitzige Parallelgeschichte, die von zwei grundlegenden Unterschieden ausgeht, was nämlich passiert wäre, wenn die Wikinger bis nach Amerika gesegelt wären nur um dort durch die Übertragung fremder Viren die Bevölkerung auszulöschen und zur Flucht zu zwingen und der Tatsache, dass Kolumbus zwar nach Amerika segelte, aber niemals zurück nach Europa kam.

Weil eine Schulfreundin von einst heiratet, kommt die Hauptfigur dieses Romans zurück in ihren Heimatort, eine Kleinstadt am Rande eines Industrieparks. Dieser Besuch bei ihrem Vater - die Mutter ist viel zu früh gestorben - wird zugleich zu einer gedanklichen Zeitreise zurück in die Kindheit - eine Kindheit im Deutschland der 90er Jahre - einer Zeit "als die Häuser brannten": Mölln 1992, Solingen 1993, Lübeck 1996.

'VATI' - der Titel des Buches klingt schwer kitschverdächtig, doch neiiiin! Monika Helfer schreibt mit diesem schnörkellos erzählten Buch jene Familiengeschichte fort, die sie mit 'Bagage' begonnen hat:

Smilja schuftet als Gastarbeiterin in der Schokoladenfabrik, ihr Mann Emir, ein feierfreudiger Kleinganove, landet später im berüchtigten Gefängnis Goli Otok in Jugoslawien. Nach der Geburt ihres Sohnes Alem trifft Smilja eine folgenschwere Entscheidung: Ihr Baby wächst bei einer strengen deutschen Pflegefamilie mit sieben eigenen Kindern auf. Jedes zweite Wochenende aber verbringt der Junge mit seiner Mutter und ihrem neuen gewalttätigen Freund im Frankfurter Bahnhofsmilieu. Erst als Erwachsener macht sich Alem auf die Suche nach seinem leiblichen Vater.

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